Mein griechisches Dorf
Das Dorf als Metapher für Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

Von Wolfgang Bernauer

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Mein griechisches Dorf
Das Dorf als Metapher für Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft

von Wolfgang Bernauer

Mein griechisches Dorf, Wolfgang Bernauer
Alekos, Kaffeehausbesitzer. Lesvos, Thermi, 2015 | Foto: Wolfgang Bernauer
Dimitrios betreibt eine Messerschmiede. Im August strömen die Menschen zur Marienkirche und einige leisten sich ein Taschenmesser mit Holzgriff als Andenken. In der Metzgerei verfolgt die Kundschaft gebannt, wie Emmanuel die Schlachttiere in Küchenportionen zerteilt. Aristos, der Friseur von gegenüber, wartet auf Kundschaft. Lärmende Kinder füllen den Dorfplatz unter der großen Platane. Mittagszeit!

Dieses griechische Bergdorf ist Fiktion, ein Ideal. Denn längst hat die Moderne Einzug gehalten. Fehlende Ausbildungsmöglichkeiten, die Mühsal der Feldarbeit und das karge Einkommen im traditionellen Handwerk sind keine Zukunftsperspektiven – nicht nur für die Jugend. In manchem Dorf hat sich – man könnte meinen zum Trotz – ein harter Kern gebildet. Menschen, die bleiben wollen, oder müssen. Familien, die zusammenhalten und in ihrem traditionellen Lebensstil Zufriedenheit finden.

Bildgalerie:

Der zentrale Platz im Dorf, die platía, ist mit Fähnchen geschmückt. Nach dem Ostergottesdienst versammeln sich die Menschen im Schatten der großen Platane. | Foto: Wolfgang Bernauer
Der zentrale Platz im Dorf, die platía, ist mit Fähnchen geschmückt. Nach dem Ostergottesdienst versammeln sich die Menschen im Schatten der großen Platane. | Foto: Wolfgang Bernauer
Die Netze für die Olivenernte sind ausgelegt und die Tiere versorgt. Nach vollbrachtem Tagwerk kehrt Jorgos am Abend in sein Dorf zurück. | Foto: Wolfgang Bernauer
Die Netze für die Olivenernte sind ausgelegt und die Tiere versorgt. Nach vollbrachtem Tagwerk kehrt Jorgos am Abend in sein Dorf zurück. | Foto: Wolfgang Bernauer
Auch nach über 90 Jahren, praktisch unberührt von Modernisierungen, dominiert das Kaffeehaus Panhellínion den Dorfplatz.
Auch nach über 90 Jahren, praktisch unberührt von Modernisierungen, dominiert das Kaffeehaus Panhellínion den Dorfplatz.
Bildperle „Mein griechisches Dorf“

Über Wolfgang Bernauer:

Wolfgang Bernauer, Autor, Mein griechisches Dorf Bildperlen
Wolfgang Bernauer
Wolfgang Bernauer ist ein Schweizer Augenarzt, Autor und Fotograf. Naturwissenschaften begleiten ihn seit seiner Kindheit: Sein Vater war Chemiker und sein Onkel Erfinder von Polarisationsfiltern. Die belichteten Glasplatten und die alten Apparate aus der Familiensammlung waren die ersten Anregungen für fotografische Experimente. Dem Medizinstudium folgten fotografische Ausbildungen und erste kunsthistorische Reportagen.
Tiefer Respekt und großes Interesse für das kulturelle und soziale Leben der Bevölkerung in den Randgebieten der Alpen und in Griechenland prägen seine Arbeit. Seine Studien und Fotografien lenken den Blick auf das traditionelle Leben, die Wohnverhältnisse, den Festtagskalender und alte Handwerkstechniken. Ein mehrwöchiger Aufenthalt in Olymbos, im Bergland von Karpathos gelegen, initiierte 1996 das Langzeitprojekt Mein griechischesDorf. Ein weiteres großes Projekt heißt Alpleben. Durch den bewussten Einbezug des kulturellen Umfelds erhalten die Porträtstudien eine zeitgeschichtliche Dimension.
Wolfgang Bernauer veröffentlichte zahlreiche Text- und Bildbeiträge in Print- und Online-Medien. Darunter: ColorFoto, fotoforum, Foto-Magazin, Photographie, Reise und Kultur und Schwarzweiss.

Mein griechisches Dorf – Das Dorf als Metapher für Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft


Mein griechisches Dorf – Das Dorf als Metapher für Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft
25 x 35 cm, 148 Seiten
Edition Bildperlen
ISBN: 978-3-96546-002-7